17. Februar 2019
Im Jahr 1999 entschloss sich Tobias Sammet, ein Projekt auf die Beine zu stellen, das die Metalwelt für immer verändern sollte. Die Idee einer Metal-Opera mit vielen Gastsängern und Klängen, die man bisher eher selten zu Gehör bekam, reifte in dem Tausendsassa heran. 2000 erschien dann schließlich das erste Lebenszeichen dieses Allstarprojekts. AVANTASIA waren geboren und starteten einen unvergleichbaren Siegeszug durch Europa. Anfangs noch belächelt, zerstreuten sich auch die letzten Zweifel nach der Live-Premiere 2008 in Wacken. Es folgten ausverkaufte Tourneen, einzigartige CDs und denkwürdige Auftritte auf den größten Festivals. Mehr als 2 Jahre nach der Veröffentlichung von „Ghostlights“ erscheint nun „Moonglow“ mit neuen und alten Stimmen, die das AVANTASIA-Universum weiter wachsen lassen.
Immer auf der Suche nach Perfektion
Als Opener wurde „Ghost In The Moon“ gewählt. Dieser besondere Einstieg, schließlich geht dieser Track fast zehn Minuten, will gut überlegt sein, denn ein solches Epos birgt immer die Gefahr in sich, schnell langweilig zu werden. Aber keine Sorge, im Fall von AVANTASIA kann dieser Beitrag auf Anhieb überzeugen, da sich sowohl die Stimmung als auch das Tempo ein packendes Duell liefern. Tobis Stimme steht hier klar im Vordergrund und geleitet den Zuhörer in eine mystische Welt. „Book Of Shallows“ erinnert entfernt an frühere AVANTASIA Werke, wenn die unglaubliche Härte nicht vorhanden wäre, die man bei dieser Band eher selten zu Gehör bekam. Als Gastsänger dürfen Hansi Kürsch von BLIND GUARDIAN und Jorn Lande begrüßt werden. Ein großartiges Stück für alle Metal-Opera-Fans. Natürlich lädt der Refrain ganz AVANTASIA-typisch zum Mitsingen ein.
Der Titeltrack „Moonglow“ kommt sehr gefühlvoll und getragen daher. Ein Stück zum Nachdenken und Träumen. Mit Candice Night von BLACKMORE’S NIGHT hat sich Tobi die passende Gesangspartnerin ausgesucht, wodurch sich eine wahre Power-Ballade entwickelt, die man immer wieder hören möchte. Ein absoluter Live-Garant. „The Raven Child“ dürfte bereits bekannt sein. Das elfminütige Epos bietet einen guten Einblick in den Sound von AVANTASIA Anno 2019. Hier zieht Tobias wirklich sämtliche Register und erschafft einen Track, der auch noch in 100 Jahren abgefeiert werden wird. Wieder leihen Hansi Kürsch und Jorn Lande diesem Beitrag ihre Stimmen und sorgen für Gänsehaut beim Zuhörer. „Alchemy“ ist einer der düstersten Songs, die AVANTASIA jemals veröffentlicht haben, aber auch hier fehlt nicht der Silberstreif am Horizont, die dieses Projekt stets auszeichnet. Ein Track mit gut sieben Minuten Länge ist vielleicht nicht der klassische Anspieltipp. Wer jedoch vollumfänglich in dieses musikalische Universum eintauchen will, kommt um „The Piper At The Gates Of Dawn“ nicht herum. Das stimmgewaltige Gewitter, das von Tobi und seinen Mitstreitern hier heraufbeschworen wird, dürfte einzigartig in der Metal-Welt sein. Mit „Lavender“ hat die Band einen echten Joker in der Hinterhand. Dieser Song wird live zünden und sich würdig vor „Sign Of The Cross“ in die Setlist einreihen. Hier stimmt einfach alles, besser kann man es nicht machen. Beendet wird das Werk mit der MICHAEL SEMBELLO-Coverversion von „Maniac“. Ein amüsanter All-Star-Ausklang, den man so sicher nicht erwartet hätte. Aber AVANTASIA wissen nun mal einfach, immer wieder zu überraschen.
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Quelle: metal.de